Gerücht: Bosheit

„Gottesmord“ ab 70 n. Chr.

Jesus und zwei weitere Männer am Kreuz, umringt von Soldaten und Trauernden
Eine der ältesten Darstellungen der Kreuzigung (Buchmalerei 6. Jahrhundert). © Wikipedia | The Yorck Project, Zenodot Verlagsgesellschaft mbH | GNU FDL

Antisemitischer Vorwurf: „Jüdinnen:Juden haben Gottes Sohn ermordet.“

Hintergrund

Der Vorwurf einer angeblichen Bosheit von Jüdinnen:Juden hängt mit der Entstehung einer neuen Religion zusammen: dem Christentum. Jesus von Nazareth und seine Jünger waren zunächst selbst jüdisch und begannen, innerhalb des Judentums ihre neuen Glaubensvorstellungen zu verbreiten. Die christliche Religion hat sich also aus dem Judentum entwickelt.

Als im Laufe der Zeit allerdings klar wurde, dass die meisten Jüdinnen:Juden nicht zum neuen Glauben übertreten wollten und Jesus nicht als Erlöser akzeptierten, reagierte die frühe christliche Gemeinschaft mit Abgrenzung und Schmähungen. Judenfeindliche Anschuldigungen wurden erfunden. Dazu gehörte die Unterstellung, Jüdinnen:Juden hätten Jesus umgebracht und damit einen „Gottesmord“ begangen. In den Köpfen der christlichen Bevölkerung setzte sich dauerhaft fest: Jüdinnen:Juden sind nicht nur störrisch und unbelehrbar, sondern auch böse und teuflisch.

 

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