Gerücht: Bosheit

Ritualmordlüge 1235

Kind mit blutenden Wunden
Darstellung eines angeblichen Ritualmords (Buchabbildung 1492, Ausschnitt). © Wikimedia Commons | M. Wolgemut, W. Pleydenwurff | PD-100 

Antisemitischer Vorwurf: „Jüdinnen:Juden töten kleine Kinder.“

Hintergrund

Bei einem Brand in Fulda starben 1235 alle fünf Kinder einer Müllersfamilie. Wer den Brand verursacht hatte, konnte nicht ermittelt werden. 

Vollkommen grundlos wurden die jüdischen Einwohner:innen Fuldas beschuldigt: Sie hätten die Kinder ermordet, um ihr Blut für magische Rituale zu benutzen. Danach hätten sie den Brand zur Vertuschung gelegt. Mehr als 30 Menschen wurden aufgrund dieser falschen Anschuldigung ermordet.

Fulda war kein Einzelfall: Seit dem 12. Jahrhundert hatten sich ähnliche Lügen im christlichen Europa verbreitet. Das Muster dieser Ritualmordlegenden war immer gleich: Man behauptete, dass Jüdinnen:Juden christliche Kinder töteten, um ihr Blut für finstere Zwecke zu nutzen. Immer wieder führten diese antisemitischen Anschuldigungen zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung.

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