Gerücht: Verschwörung

Pest im 14. Jahrhundert

Menschen tragen Särge
Beerdigung von Pesttoten (Buchmalerei 14. Jahrhundert). © Wikimedia Commons | Autor:in unbekannt | PD-100

Antisemitischer Vorwurf: „Jüdinnen:Juden verursachen die Pest, indem sie Brunnen vergiften.“

Hintergrund

1348 wütete die Pest in Europa. Etwa ein Drittel der europäischen Bevölkerung starb. Eine medizinische Erklärung für die Krankheit hatten die Menschen nicht. Man wusste noch nichts von Bakterien und deren Verbreitung.

In dieser Situation der Furcht und Verunsicherung verbreitete sich ein Gerücht: „Die“ Jüdinnen:Juden seien für das Massensterben verantwortlich. Sie hätten die Brunnen vergiftet. Bei judenfeindlichen Pogromen wurden daraufhin zahllose Menschen ermordet. 

Jüdinnen:Juden waren als nicht-christliche Minderheit in Europa schon lange ausgegrenzt. Vor diesem Hintergrund wurden sie zu Sündenböcken gemacht. Man hatte dadurch eine einfache Erklärung für die unbekannte Krankheit und das Gefühl zu wissen, was zu tun ist: Jüdinnen:Juden aussperren, vertreiben oder töten.

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