Israel

Boykott

Eine ältere Person mit grauen kurzen Haaren ruft etwas in ein Megafon
© iStock.com | PeopleImages

Manche fordern, Israel zu boykottieren. Dadurch soll Israel international isoliert und Druck auf die dortige Regierung ausgeübt werden. Ziel ist es, in den israelisch-palästinensischen Konflikt zugunsten der Palästinenser:innen einzugreifen. Insbesondere in den Bereichen Kultur, Sport und Wissenschaft werden Boykottforderungen umgesetzt. Es gibt Musiker:innen, die nicht mehr in Israel auftreten. Sportler:innen, die nicht gegen Israelis antreten. Und Wissenschaftler:innen, die nicht mit israelischen Universitäten zusammenarbeiten.  

Der Aufruf zum Boykott Israels ist problematisch, weil in einem Konflikt mit mehreren Beteiligten allein Israel als „Bösewicht“ markiert wird. Antisemitische Parteien, gewalttätige palästinensische Gruppen oder Staaten, die Israel auslöschen wollen, sind hingegen nicht Ziel des Boykotts. Hier wird also offensichtlich mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen. 

Außerdem behindert ein Boykott Projekte, die sich für Frieden im Nahost-Konflikt einsetzen. Viele Menschen sind überzeugt davon, dass der Konflikt nur durch Zusammenarbeit von Palästinenser:innen und Israelis gelöst werden kann. Durch einen Boykott wird der Raum für Austausch und Gespräche kleiner. 

Mit Blick auf die Geschichte hat ein Boykottaufruf gegen den einzigen Staat auf der Welt, der eine jüdischen Bevölkerungsmehrheit hat, ohnehin einen bitteren Beigeschmack: Der Boykott jüdischer Geschäfte und Menschen war eine der ersten großen antisemitischen Aktionen des Nazi-Regimes. 

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