Nazi-Vergangenheit

Opfer - Täter

Ein Graffito auf einer Mauer mit der Aufschrift "No Nazis!"
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Zu den antisemitischen Denkmustern mit Bezug zum Holocaust gehört die Behauptung, Jüdinnen:Juden seien genauso schlimme Täter:innen wie die Nazis. Dieser Vorwurf wird insbesondere gegen Israel gerichtet – den einzigen Staat der Welt mit einer mehrheitlich jüdischen Bevölkerung. In Umfragen stimmt fast die Hälfte der Bevölkerung zumindest teilweise antisemitischen Aussagen zu, die die israelische Politik gegenüber den Palästinenser:innen mit der Judenverfolgung im Dritten Reich gleichsetzen.

Selbstverständlich sind Menschenrechtsverletzungen und der Tod von Zivilist:innen im Nahost-Konflikt furchtbare Geschehnisse - egal welche Seite sie verursacht. Das Vorgehen Israels aber lässt sich nicht mit der geplanten und systematischen Vernichtung von Millionen von Menschen gleichsetzen. Überhaupt ist die Vorstellung falsch, dass Menschenrechtsverletzungen nur von israelischer Seite verursacht würden. Palästinensische Terrorgruppen richten ihre Anschläge immer wieder gezielt gegen die israelische Zivilbevölkerung

Wer Israel mit den Nazis gleichsetzt, betreibt Antisemitismus in zweierlei Richtung: Zum einen wird der Holocaust verharmlost. Zum anderen wird der jüdische Staat Israel als etwas absolut Böses verunglimpft

Jüdinnen:Juden als Nazis darzustellen und damit den Holocaust kleinzureden, ist eine Art der Täter-Opfer-Umkehr: Die größte Opfergruppe der NS-Verfolgung wird auf eine Stufe mit den Täter:innen gestellt. 

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