Verschwörung

„Kosmopoliten & Globalisten“

Ein Bild von einem Globus vor blauem Himmel. Im Hintergrund scheint die Sonne
© unsplash.com | Lucas George Wendt

Antisemit:innen glauben, Jüdinnen:Juden wären treulos, verräterisch und nicht loyal gegenüber den Ländern oder politischen Systemen, in denen sie leben. Den vermeintlichen Beweis für dieses Vorurteil sehen sie in der Tatsache, dass es in vielen verschiedenen Ländern der Welt jüdische Bewohner:innen mit zum Teil gemeinsamen Traditionen und Bräuchen gibt. Jüdinnen:Juden würden weltweit unter einer Decke stecken und ein gemeinsames Ziel verfolgen: eine jüdisch kontrollierte Welt. Vorwürfe fehlender Loyalität werden auch heute noch im Rahmen nationalistischer Kampagnen geäußert. Früher wurden Jüdinnen:Juden der „Vaterlandslosigkeit“ und Untreue oder sogar der Spionage bezichtigt und so aus der Nation ausgeschlossen. Heute werden oft andere Begriffe genutzt, die die gleichen Vorwürfe beinhalten:

„Globalisten“: Abgeleitet vom Wort „global“ („weltumfassend“, von lateinisch globus „Kugel, Weltkugel“) wird diese Chiffre häufig in rechtsextremen Kontexten genutzt. Der Begriff meint in der Regel eine weltumspannende jüdische Verschwörung. Diese würde sich gegen die Nationalstaaten richten und eine neue unmenschliche Welt erschaffen wollen. 

„Kosmopoliten“: Eigentlich bezeichnet der Begriff Menschen, die sich dem gesamten Planeten zugehörig fühlen und nicht nur einzelnen Staaten. Er ist eine positive Selbstbezeichnung für Weltbürger:innen. Antisemit:innen nutzen diesen Begriff aber abschätzig. Entweder für Jüdinnen:Juden, um ihnen damit eine weltumspannende Verschwörung zu unterstellen. Oder für Menschen, die ihre rechtsextreme Ideale von Nation und Volk nicht teilen und damit als Verräter:innen beleidigt werden sollen.

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